Still im Hier und Jetzt

Stille und Gebet

Stille durchzieht den Tag von Terra Buona wie der Sauerteig, der den Brotteig zum gehen bringt. Die Landschaft von Terra Buona ist still. Die Naturgeräusche, das Singen der Grillen, das Lied der Vögel, der Wind in den Bäumen, das Plätschern des Baches, die Gerüche in der Luft laden dazu ein, still zu werden. Lärm von Maschinen und Fahrzeugen ist selten. Dieser Stille überlassen wir uns zu einer bestimmten Zeit am Tag gemeinsam, in der auch das Sprechen verstummt.

Wenn die Stille in den Vordergrund treten kann, wird oft zunächst das laut, was sonst eher überhört wird: die Sorgen und Fragen, Erinnerungen und Pläne, Emotionen und innere Dialoge, das bedeutet, dass wir unseres Gedankenstroms gewahr werden. Wenn wir uns davon nicht ablenken und beeindrucken lassen, kann ein Raum entstehen, in dem das Bewusstsein all das betrachten kann – wie ein Zeuge – und darüber tiefer einsinkt in die eigene Stille. Wenn die Stille sich ausbreitet und immer weniger Lautes die Aufmerksamkeit bindet, entsteht eine Präsenz, in der sich Bewusstsein selbst erkennt.

Gebet heißt für uns, sich in Präsenz zu versammeln und sich gemeinsam auf das Göttliche auszurichten. Das braucht keine Worte. Das kann stilles Sitzen sein, das Singen von Mantren oder anderen geistlichen Liedern oder auch liturgische Zeremonien mit gesprochenen Gebeten.

Inspiriert ist unser geistliches Leben von Franziskus und Jesus, von der buddhistischen Lehre und von Ritualen unterschiedlicher schamanischer Traditionen.

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